Wir Camping-Weicheier haben, wie letztes Mal angekündigt, nach knapp zwei Monaten Dachzelt ganz dringend Ferien von den Ferien gebraucht… Zum Glück ist Bali von Darwin nur etwas mehr als zwei Flugstunden entfernt, wir konnten den kleinen Umweg also vor uns selbst grade noch so rechtfertigen. Insgesamt waren wir zehn Tage auf Bali, 5 davon ganz im Süden der Insel (Uluwatu) in einer Villa und 5 davon in der Nähe von Seminyak in einem kleinen Hotel.
Die Villa haben wir ein paar Stunden vor Abflug zufällig im Internet entdeckt und wir hatten extremes Glück. Eine riesige Villa auf zwei Stockwerken mit Pool und Meerblick ganz für uns allein.Die meiste Zeit haben wir dann auch erstmal schlafend verbracht, wir mussten uns dringend von unserer eher unterdurchschnittlich ergonomischen Campingmatratze erholen. Und wir haben es uns gut gehen lassen – Sonnenuntergang kucken mit Cocktails und Megablick aufs Meer von einer Klippe aus,
ein luxuriöser Strandtag in Finn’s Beachclub mit Megawellen (man fährt mit einer Standseilbahn die Klippen hinunter zu einer kleinen versteckten Bucht und lässt sich dann den ganzen Tag bedienen…),
diversen Massagen
und viel, viel gutes Essen.
Zufällig war eine Freundin von Christoph auch auf Bali und hat uns in das peruanische Restaurant ihrer Tochter geschleppt – bestes Essen seit Monaten und das zu balinesischen Schnäppchenpreisen! Leider waren wir derart damit beschäftigt, die Speisekarte rauf und runter zu kosten, dass wir keine Fotos gemacht haben – es sei aber erwähnt, dieser Geheimtipp heisst Olas Warung. Und was in Zürich fehlt ist definitiv ein peruanisches Restaurant!
Mit einem Fahrer haben wir an einem Tag einen Ausflug nach Ubud gemacht – hauptsächlich standen wir allerdings im Stau, da das ehemals beschauliche Ubud inzwischen völlig überlaufen ist.Die Balinesen haben verstanden, dass sich mit fast allem Geld verdienen lässt. Wenn man zum Beispiel ein Tal mit besonders schönen Reisterrassen anschauen möchte, verlangt ein Posten am Strassenrand „Eintritt“…
Die zweite Hälfte der Ferien-Ferien haben wir dann in einem französisch geführten Hotel verbracht. War nach der Villa, die wir ja ganz für uns allein hatten, eine echte Umstellung. Dafür gab’s Frühstück auf unserer eigenen Terrasse, viele Daybeds zum Relaxen und einen Fahrerservice nach Seminyak.
In diesem Örtchen gibt es zahllose Shops, Cafés und Restaurants, die wir auf fleissig frequentiert haben. Vor allem ein Restaurant hatte es uns angetan (Le Bistrot), wir mussten gleich zweimal innerhalb von 24 Stunden hin um Seezunge und Crème brûlée zu essen.
(Komischerweise haben wir seither das Gefühl, dass die Hosen nicht mehr ganz so locker sitzen – unerklärlich!)
Leider war der staubfreie Spass nach 10 Tagen schon wieder vorbei und wir sind seither wieder back on the road. Von Darwin aus ging es für uns innerhalb von 6 Tagen 2‘100 km hauptsächlich über Schotterpisten den Savannah Way entlang bis zum Beginn des Cape York. Australien hat uns die Umstellung aber wieder leicht gemacht.
Erstes Highlight waren die Bitter Springs. Das ist eine warme Quelle mitten in einem Wäldchen, die dann in einem badewannenwarmen Flüsschen 200m an Palmen vorbei führt. Man kann sich einfach mit der sanften Strömung mitziehen lassen. Und wir hatten früh am Morgen auch noch das Glück, dass wir ganz allein dort waren und ausserdem ein Känguru am Ufer seelenruhig gefrühstückt hat. Wir wollten gar nicht mehr raus aus dem glasklaren Wasser!
Und liebes Ex-Team: wie ihr seht, denke ich dank unauffällig bedruckter Wasserbälle ziemlich oft an euch
Auch im Busch verzichten wir übrigens nicht auf anständiges Essen. Mittags werden hinten auf dem Trittbrett 1a Sandwiches produziert und abends kochen wir im Schein der Kopflämpchen.Chrissie spart auf diesem Foto übrigens kein Geschirr sondern sorgt einfach nur dafür, dass auch garantiert kein Rest übrig bleibt!
Als nächstes ging es durch den abgelegenen Limmen National Park. Wir waren manchmal stundenlang völlig allein auf der Strasse unterwegs – im Gegensatz zu anderen Gegenden war es hier wirklich einsam und überhaupt nicht überlaufen. So waren wir auch die einzigen, die in den Butterfly Springs mit Hunderten Schmetterlingen gebadet haben, wunderschön!
Auf den ungeteerten Strassen ist vor allem eines im Überfluss vorhanden: Staub! Besonders eindrücklich immer dann zu sehen, wenn ein Roadtrain entgegenkommt und die Strasse in einen undurchdringlichen Nebel taucht. Wir halten inzwischen einfach an, kucken uns das Schauspiel an und warten ab bis der Staub sich wieder legt.Von der Einsamkeit und Abgelegenheit profitiert vor allem der Sternenhimmel – wir konnten jeden Abend die Milchstrasse und unglaublich viele Sternschnuppen beobachten. Oft haben wir einfach irgendwo wild gecampt, ein Feuerchen angemacht und den vielen Geräuschen gelauscht, die es im vermeintlichen Nichts so gibt.
Nach einer weiteren Runde Vorrats-Tetris haben wir uns nun auf den Weg in Richtung Cape York gemacht. Noch stehen wir ganz am Anfang, haben aber schon einen Vorgeschmack darauf bekommen, dass unser Idefix ziemlich oft nasse Füsse bekommen wird.
Eine Flussüberquerung folgt auf die Nächste. Dort sind aber auch immer tolle Plätze zum Campen.
Gestern haben wir auch Nicole, Roy und den kleinen Kevin wieder getroffen und nehmen jetzt gemeinsam die anspruchsvolle Strecke bis ganz zum Cape in Angriff. Hoffentlich müssen uns die anderen nicht wieder aus irgendeiner misslichen Lage „retten“…
Das Funkloch wird uns vermutlich demnächst wieder verschlingen, bis bald also!